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MEINE LIEBE FÜR DIE DEUTSCHE SPRACHE WIRD 30

Im gerade abgeschlossenen Sommer habe ich mit meiner Familie einen kleinen Urlaub in Wien und zwar in der wunderbaren und zeitlosen österreichischen Hauptstadt verbracht. Unter den vielen Städten, in denen ich beruflich oder privat war, steht Wien für einen wichtigen Meilenstein für meine Ausbildung, denn ich kam aus der ersten Generation von Erasmus-Studierenden, die das Glück hatte, zwischen 1999 und 2000 bei der renommierten Universität Wien – und zwar einer der ältesten in Europa – zu studieren.

Diese Reise gab mir in jedem Fall Anlass zum Nachdenken, wie viel Zeit vergangen ist, seitdem ich zum ersten Mal aus der Universität Venedig in diese Stadt kam und zwar als ich versuchte, mit meinem Sprachniveau in einem Land klarzukommen, das gar nichts mit meiner damaligen Vorstellung der deutschen Sprache oder zumindest mit dem zu tun hatte, was ich bis dahin auf dem Gymnasium, bei den ersten Universitätsjahren und nach sehr wenigen Reisen nach Deutschland bzw. in irgendein deutschsprachiges Land erworben hatte.

Ich nummeriere gerne Sachen, die ich liebe und ich mag die Zahlen, die hinter jeder Liebe und Leidenschaft verstecken. Wie bei jedem sportlichen Wettbewerb oder Training denke ich immer an die Zahlen, die gleichsam damit verbunden sind.

Meine Liebesgeschichte mit der deutschen Sprache hat im Jahr 1992 begonnen und letztes Jahr – nämlich 2022 – wurde 30. Ich bin fast 47 Jahre alt und dies bedeutet, dass ich und diese Sprache seit meiner Jugend zusammengewachsen sind. Mal ging es aufwärts, mal abwärts. Seitdem ich entschieden habe, Deutsch als wichtigen Eckpfeiler für meine berufliche Karriere zu verwenden, war mein Ziel, Deutsch so gut wie möglich in Wort und Schrift zu beherrschen. Das war und ist noch heute eine harte Arbeit, aber das hat mir auch viel Spaß gemacht. Wenn man sich für etwas begeistert, kann jede Arbeit viel angenehmer sein und man freut sich jederzeit darauf. Lesen hat mir zu diesem Zweck sehr weitergeholfen. Im Laufe der Jahre habe ich viele unzählige klassische und moderne deutschsprachige Autoren gelesen, die ich nicht mehr mitzählen kann. Damit habe ich natürlich meine schriftliche Kompetenz stark verbessert.

Ich wollte aber auch so viel Zeit wie möglich im Ausland verbringen, um meine mündliche Kompetenz zu verstärken. Deswegen versuche ich beruflich oder privat regelmäßig nach Deutschland und Österreich zu fahren, um mein Deutsch immer auf den aktuellen Stand zu bringen

Wie gesagt stecken Leidenschaften Zahlen dahinter und ich habe versucht, mich zu erinnern, wie oft ich bisher in all diesen Jahren in Deutschland und Österreich war.

1994 Potsdam / Berlin (DE) -> Schulaustausch
1995 Salzburg / Linz / KZ Mauthausen (AT) -> Schulausflug
1996 Frankfurt am Main / Bad Soden / Bad Homburg (DE) -> Sprachreise
1999 – 2000 Wien / Linz/ Salzburg / Graz (AT) -> Erasmus-Stipendium
2000 München / KZ Dachau (DE) -> Sprachreise
2001 Wien (AT) -> Diplomarbeit
2004 Velden am Wörthersee (AT) -> Geschäftsreise
2004 Schwerin / Wismar / Rostock / Warnemünde / Stralsund / Rügen / Lübeck / Berlin / Lauenburg-Elbe / Hamburg (DE) -> Praktikum
2005 München / Füssen – Neuschweinstein Schloss (DE) -> private Reise
2007 Freiburg im Breisgau (DE) -> Geschäftsreise
2009 Nürnberg (DE) -> private Reise
2012 München (DE) -> Geschäftsreise
2014 Berlin (DE) -> Geschäftsreise
2017 Wien (AT) -> Geschäftsreise
2018 Frankfurt am Main (DE) -> private Reise
2019 Bonn / Köln (DE) – Treffen mit KollegInnen
2020 Nürnberg (DE) -> Geschäftsreise
2022 Frankfurt am Main (DE) -> Geschäftsreise
2023 Wuppertal / Remscheid / Köln (DE) -> Geschäftsreise
2023 Wien (AT) -> private Reise

Ich hatte schon in einem von mir direkt im Deutschen verfassten Artikel über meine Leidenschaft für die deutsche Sprache gesprochen, in dem ich erläutere, was auf der Basis meiner Liebe stehe. In diesem neuen Artikel möchte ich nur diese über dreißigjährige Beziehung feiern.

Man sagt, dass wie bei jeder Liebesgeschichte die Flamme der anfänglichen Leidenschaft langsam erlischt. Das ist nicht der Fall. Wie bei jedem Menschen, mit dem wir unser Leben teilen wollen, gibt es immer wieder neue Aspekte, die zu entdecken und kennenzulernen sind, denn, um auf das Hauptthema meines Artikels zurückzukommen, ich werde die deutsche Sprache nie ganz gut beherrschen können. Vielleicht ist es gerade das, was meine tiefe Liebe zu dieser Sprache und zu dieser Kultur aufleben lässt.

*Diesen Artikel habe ich selbst als italienischer Muttersprachler ins Deutsche übersetzt. Für jeden Fehler oder für jede stilistisch unschöne Formulierung bin ich selbst verantwortlich.

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